John Zorn I, II, III

Seit 2010 filmt Mathieu Amalric allein mit Kamera und Mikrofonen den New Yorker Musiker John Zorn.
Saxophonist, Komponist, Improvisator, undefinierbarer Entdecker, von Jazz bis Streichquartett, von Noise bis Klezmer, von Easy Listening bis Kirchenorgel, Cartoon, elektrischer Oud, Opernsopran oder Frauenchor, Zorn begibt sich auf eine endlose musikalische Reise... ( ein Zorn IV ist im Werden). Drei Filme mit bewusst unterschiedlichen Prismen, mit ihren Konstellationen aus Musikern, Freundschaften, Arbeit und Klangenergien.

 

ZORN I (2010-2016)

Zum ersten Mal in der Pariser Philharmonie am Freitag, den 31. März 2017 während des "Week-end Zorn by Zorn" gezeigt.

 

ZORN II (2016-2018)

Erstmals gezeigt in Fundacão Gulbenkian in Lissabon am Sonntag, den 29. Juli 2018 bei der "John Zorn Special Edition" des Festivals Jazz Em Agosto.

 

ZORN III (2018-2022)

Erstmals gezeigt in der Elbphilharmonie in Hamburg am Samstag, den 19. März 2022 beim "Reflektor John Zorn".

Spieltermine

Kinostart Österreich: 26.04.2024 u.a. im Metro Kinokulturhaus Wien, KIZ Royalkino Graz, Cinematograph Innsbruck, Moviemento Linz, Filmstudio Villach, Programmkino Wels...

Kinostart Deutschland: 25.04.2024 u.a. im Kinemathek Karlsruhe, Metropol Filmkunstkino Düsseldorf, Filmhaus Nürnberg, Puschkino Halle, Zeise Kinos Hamburg, Filmforum Duisburg, Filmhaus Köln, Ostentorkino Regensburg, Astra Filmtheater Plön, Ostentorkino Regensburg, Caligari FilmBühne Wiesbaden, Lichtspiele Lamm  Erlangen, Mal Seh'n Kino Frankfurt

Pressespiegel

„Eine wunderbar poetische Langzeitstudie“ Ö1

„Herausragend“   Kurier

„Triptychon aus Lava und Glück“ Slate

„Wegweisende Dokumentarfilmtrilogie“ Die Furche

"Eine Wahnsinnsdoku" Xinemascope/Radio X 

„Atemberaubend“ Le Monde

„Amalric ist es geglückt, die Essenz des obsessiven Klangforschers Zorn herauszuarbeiten.“  Die Presse

„Ein eindringlicher Groove“ Libération

„Avant-garde, Leidenschaft und Schmäführen gehen dabei Hand in Hand.“ Falter

★★★★☆ „Diese drei Filme erinnern uns im Grunde daran, dass das, was Amalrics Kino und Zorns Musik verbindet, dieselbe Besessenheit vom Rhythmus, eine erzählerische und überfließende Energie, die sich ganz der Kunst widmet, und der Appetit eines Ogers auf das Leben ist.“ Première

„Amalric zeichnet Trance, Selbstvergessenheit und die Schwingungserfassung von Musik auf.“ Les cahiers du cinéma

„Mathieu Amalric hat hier oft lange draufgehalten, um in die Tiefe zu gehen und Szenen Zeit zu geben, sich zu entfalten. Eine Stärke der Doku. In der Entschleunigung kommt Authentisches zum Vorschein.“ Der Standard

„Eine Art fröhliche und inspirierte Trance“ Slate

„Was gibt es da zu sehen? Na ja... Klang, Recherche, Konzentration, Ausbrüche, Loslassen und dann plötzlich ein Moment des Glücks, in dem der Saxophonist und seine Gruppe das Gefühl haben, ihren Weg gefunden zu haben. Das alles ist schon viel.“  Le Monde

„Große Musik, vom großen John Zorn zumal, ist das Ergebnis eines Kampfes. Es bedurfte des Genius eines Mathieu Amalric, um das im Kino erstehen zu lassen.“ Die Furche

„Amalric zeigt einen unermüdlichen Arbeiter, dessen Musik herzerwärmend, begeisternd, fesselnd und voller Emotionen ist und in ihrer Radikalität ihresgleichen sucht.“ skug

„Eine Freundschaft, auf der großen Leinwand dokumentiert.“ Elle

„Monumentale Work in Progress.“ L'obs

„Ein Wirbelwind aus kreativer und bühnenhafter Energie, ein Potlatch körperlicher Freude am Spielen, am Erfinden, am Dirigieren der anderen Musiker, während man tanzt, als würde man die Luft formen.“ Slate

„Mit großer Bescheidenheit und absoluter Meisterschaft präsentiert sich diese Trilogie als Musterbeispiel für Musikdokumentationen.“ Les fiches de cinéma

Mathieu Amalric im Gespräch mit dem Falter

Ins Kino hineingefallen - Interview Filmdienst

Viennale Publikumsgespräch (Video auf Englisch)

Biografie

Mathieu Amalric, 1965 in Neuilly-sur-Seine geboren, ist ein französischer Film- und Theaterschauspieler, Filmregisseur und Drehbuchautor. Er spielt in über 50 Filmen mit, u.a. von Otar Iosseliani, Arnaud Desplechin, André Téchinés oder Olivier Assayas. Arbeit als Regieassistent von Louis Malle bei AU REVOIR, LES ENFANTS (1987). Nach einigen Kurzfilmen realisiert er seinen ersten, semi-autobiografischen Spielfilm MANGE TA SOUPE (1997).

Filmografie (Regie)
2022 Zorn III (2018-2022)
2021 Maîtres anciens (Comédie) (Alte Meister - Komödie), Nicolas Bouchaud
2021 Serre-moi fort, Vicky Krieps, Arieh Worthalter
2016 Zorn II (2016-2018)
2017 Barbara, Jeanne Balibar, Mathieu Amalric
2016 Zorn I (2010-2016)
2015 C'est presque au bout du monde (Kurzfilm), Barbara Hannigan
2014 Das blaue Zimmer (La chambre bleue), Léa Drucker, Mathieu Amalric, Stéphanie Cléau, Laurent Pointrenaux, Serge Bozon
2012 Next to last (Automne 63), Frederick Wiseman, Deya Kent
2010 L'illusion comique, Alain Lenglet, Hervé Pierre, Loïc Corbery, Julie Sicard, Denis Podalydès, Suliane Brahim
2010 Tournée, Die New Burlesque Truppe (Mimi Le Meaux, Miss Dirty Martini, Julie Atlas Muz, Kitten on the Keys, Evie Lovelle, Roky Roulette), Mathieu Amalric
2010 Joann Sfar (dessins)
2003 Gleichstellung (La chose publique), Jean-Quentin Châtelain, Anne Alvaro, Bernard Menez, Michèle Laroque
2001 Le Stade de Wimbledon, Jeanne Balibar, Anna Prucnal
1997 Es wird aufgegessen (Mange ta soupe), Adriana Asti, Jean-Yves Dubois, Jeanne Balibar, László Szabó.
1993 Les yeux au plafond (Kurzfilm), Mathieu Amalric, Marcelo Novais Teles, Maïté Maillé, Nathalie Boutefeu, Pascale Pouzadoux, Alain Guiraudie
1990 Sans rires (Kurzfilm), Laurent Ziserman, Pierre Vial, François Berléand, Julien Verdier, René Bouloc, Josiane Lévêque
1984 Marre de café (Kurzfilm), Nathalie Boutefeu, Juliette Andrea Thierrée

 

Filmreihe arsenal - Berlin: Mathieu Amalric – Filmemacher und Schauspieler

Festivals & Preise

Viennale I, II und III (Texte von Thomas Mießgang)


ZORN I (2010-1016)

Der französische Filmstar Mathieu Amalric lernte den New Yorker Komponisten und Lärmpapst John Zorn 2008 bei einergemeinsamen Arbeit kennen. Daraus entwickelte sich ein Langzeit-Dokumentationsprojekt, bei dem ein musikalisches Phänomen nicht erklärt, sondern in seiner Komplexität ausgefaltet wird: Amalric filmt den Ikonoklasten Zorn auf und hinter der Bühne, in wilder Aktion mit kreischendem Saxophon oder mit konzentrierten Handzeichen ein Klangchaos ordnend. Mal crazy lachend, dann in kontemplativer Versenkung den zarten Streicherklängen von Kollegenhinterherhörend. John Zorn – mad genius. Besser kann man den Wahnsinn mit Methode nicht einfangen.

 

ZORN II (2016-2018)

Teil 2 der Langzeitbeobachtung von John Zorns Arbeit durch Mathieu Amalric variiert den Ansatz: Hier wird nicht mehr abrupt zwischen Stilen, Musikern und unterschiedlichen Projekten hin- und hergeschaltet, wie es auch der Cut-up-Ästhetik des New Yorker Komponisten entspräche. Stattdessen gibt es längere Konzertsequenzen, ausführliches Backstage-Geplauder und die Möglichkeit, John Zorn zu beobachten, wie er Witze reißt und sich ins Orgelspiel versenkt. Neu sind auch Textinserts, die den holistischen Charakter des ganzen Projektes betonen. „Es geht nicht nur um Musik“, heißt es da, „sondern um alle Gefühle, die man in einem menschlichen Wesen finden kann.“

 

ZORN III (2018-2022)

Der vorerst letzte Teil der Dokumentation reduziert die Panoramaschwenks über die wunderbare Klangwelt des John Zorn. Stattdessen fokussiert Regisseur Amalric im Close-up auf die Schwierigkeiten, die das Erarbeiten dieser komplexen Musik mit sich bringt. Im Zentrum steht ein quälender Probeprozess, in dem die Sopranistin Barbara Hannigan sich im intensiven Dialog mit dem Komponisten abmüht, das Stück „Jumalatteret“ nicht nur korrekt abzusingen, sondern die Partitur zum Leben zu erwecken. So entsteht akustische Magie zwischen Zweifel und Ekstase. Musik als asiatische Kampfkunst, bei der zuerst einmal die Angst besiegt werden muss, um die Klänge zum Fliegen zu bringen.

Material

Filmplakat

Plakat  (Illustration: Andrea Ventura)
Fotos,   SocialMediaPackage
Trailer vimeo, youtube, DCP

Interviews

Mathieu Amalric und Thierry Jousse

 

Diese Reihe von John-Zorn-Filmen ist ziemlich beeindruckend. Und doch scheinen sie zunächst nicht geplant gewesen zu sein... Wie haben Sie John Zorn kennengelernt?
Erstens durch seine Musik, durch Platten, die mir Olivier Mauvezin, ein Toningenieur, während der Dreharbeiten zu „Un homme, un vrai“ der Larrieu-Brüder anhören ließ. Das war 2001, ich habe es spät entdeckt! The Gift oder ein Live-Auftritt von Masada in Jerusalem, Coverversionen von Morricone (The Big Gundown), Kristallnacht...
Radikale Einweihung, um sich verzornen zu lassen.
Und dann war da noch 2008, Jazz à la Villette in Paris. John Zorn wollte sein Song of Songs (Hohelied) mit französischen Rezitatoren machen. Vincent Anglade, der Programmierer, schlug ihm Clotilde Hesme und mich vor. Probe am selben Nachmittag, Essen mit der ganzen Truppe, Konzert am Abend und ciao!... John bleibt danach nie lange in einer Stadt. Ich hatte gerade noch Zeit, ihm zuzuflüstern, dass ich eine Woche später nach New York fliege (Alain Resnais' letzte Reise in diese Stadt, die er so sehr liebte, wo er Les herbes folles zeigte). John sagte zu mir: „Call me!
Ich traue mich und habe phänomenales Glück, es war Jom Kippur, vielleicht der einzige Tag im Jahr, an dem er nicht arbeitet. Er führt mich durch die Stadt, wir plaudern auf einer Bank am Tompkins Square, ein kurzer Abstecher zum Anthology Film Archives (John schwankte, als er jung war, zwischen Kino und Musik), zum Thai-Restaurant, ein spontaner Besuch bei Laurie Anderson, Lou Reed ist da, er und John reden über Schuhe!... er bringt mich für eine Nacht bei sich unter. So fing es an. Der Beginn einer Freundschaft, natürlich ohne Kamera.

 

Und zwei Jahre später, 2010, bietet John Zorn Ihnen an, ihn zu filmen, obwohl er das nicht besonders mag.
Ja. Er hat kein gutes Gefühl bei dem Regisseur, den ihm ein Fernsehsender für ein Porträt vorgeschlagen hat, also ruft er mich an. „Come! I’m in Milano. Next week!“ Ich erzähl es den Films du Poisson, ich nehme Mauvezin für den Ton mit, ich nehme meine Canon 5D, meine beiden Festobjektive (Festobjektive sind gut, sie zwingen dich zu spüren, wann du näher herankommen kannst, du atmet mit das was du filmst) und am 8. November 2010 im Teatro Manzoni geht es mit einen Masada-Marathon los. Der Soundcheck am Nachmittag, dann 5 Stunden Konzert, 12 Gruppen, wir wissen nicht mehr, wohin wir uns wenden sollen, die Energie, die Bewunderung, die Chance, dabei zu sein!

 

Sie beginnen aber nicht mit der Montage?
Nein, ich hätte einen Förderantrag schreiben müssen und bin nie dazu gekommen. Aber diese Freundschaft, die man nicht definieren kann, wuchs, jetzt mit einer Kamera. Und meine Mikrofone auch, denn ich machte alleine weiter, ohne Olivier.

Fünf Jahre lang filmte ich, wie ich reiste, wie sich meine Wege kreuzten... Als ich in ein Land reiste, fragte ich John, welchen „bad ass“ ich treffen sollte (Zorn hat mit Tzadik, seinem Verlag, so viele Musiker auf der Welt hervorgebracht). Ich verbesserte mich, ich mietete Voigtländer-Objektive mit einer Öffnungszahl von 0,9, die Kameras entwickelten sich weiter (Blackmagic Pocket, Lumix GH5S), ein PCM, ein H5 zusätzlich für den Ton, es war zu einer Droge geworden. Ich saugte die Energie der Musik auf, die sie machten, ihre Freude an ihrer Arbeit, ihre solare Strenge. Bitte beachten Sie, dass ich nur die Musikarbeit gefilmt habe, nie bei ihm zu Hause, keine Interviews, Geständnisse oder ähnliches. Nicht, dass er es mir verboten hätte, aber eine Freundschaft besteht auch aus Dingen, die man nicht filmt. Es gab keinen Produzenten, keinen Auftrag, kein Projekt. Eine unentgeltliche Geste, die mich mit Sicherheit von der obligatorischen Effizienz und der Angst befreit hat, die dem Leben im Kino eigen ist.

 

Und dennoch werden Filme entstehen. Es ist überraschend, es ist, als wäre es John Zorn selbst gewesen, der Ihre Geste verlängerte, als er 2016 vorschlug, vielleicht etwas bei seinen Konzerten ein Jahr später in Paris zu zeigen.
Ja, es kam jedes Mal von ihm, bei allen drei Filmen.
What about a film? Between two sets of music! Think of that.
„What about a second on !!?“
„Mon frère, in Hamburg march 2022, there could be a third !“
Es dehnt ihn aus, indem er den Fluss stoppt, den Schnitt auslöst, es werden Filme daraus. Wer weiß, vielleicht hätte ich all die Jahre einfach weitergefilmt, ohne dass ein Film existiert hätte. Nur Dateien auf Festplatten, die mit der Zeit gelöscht werden. Also rief ich Anfang 2016 Caroline Detournay an, eine fantastische Filmeditorin.

Wir haben eine Frist: März 2017; einen Rahmen: das Zorn by Zorn Wochenende in der Pariser Philharmonie; Wir haben ein anspruchsvolles Publikum: „ZornianerInnen“, die alles über ihn wissen!
Und wir schneiden von Zeit zu Zeit ein oder zwei Wochen lang etwas, das eigentlich nur ein einziger Film werden sollte. Während ich weiter filmte, brachte ich regelmäßig meinen Fang zu Caroline zurück und sie freute sich über neue Bilder.

 

Wie viele Stunden Drehmaterial gab es?
Sicherlich eine ganze Menge, da sich die Dreharbeiten über sechs Jahre erstreckten. Aber für Caro nie genug!!! Und so viele Schlampereien, Unschärfen, absurde Blendenwechsel, Momente, in denen meine Kamera genau zur falschen Zeit an den falschen Ort ging. Wir haben den Kameramann dementsprechend getadelt! (lacht) Ganz zu schweigen von den verlorenen Bildern, die unter anderem in Israel aufgenommen wurden.

 

Von den drei Filmen ist Zorn I (2010-2016) der fragmentierteste: mehrere Länder, Konzertsäle mit 2000 Personen, ein Streichtrio in einer Wohnung, der Vanguard, der Stone, Tokio, Backstage, ein Studio...eine vielfältige Palette  John Zorns musikalischer Aktivitäten. Auch wenn es nicht beabsichtigt war, gleicht der Film einer Darstellung der facettenreichen Universen Zorns.

Es ist ein Tauchgang der Bewunderung. Ich konnte es nicht glauben, all diese Farben, diese Fischschwärme, die um mich herum aus dem Boden schossen. Wenn ich heute darüber nachdenke, war es, als wollte ich sie berühren, selbst untertauchen. Ich kroch zwischen den Kabeln hindurch, legte mich unter die Trommeln, selbst mitten im Konzert. Der Höhepunkt war, als John sich mir plötzlich nähert, mich harpuniert, vor ein Mikrofon stellt und ich die Poèmes zutiques für seinen Rimbaud improvisieren muss, den er gerade aufnimmt. Und er nimmt die Kamera und filmt miuch!

 

Aber keine Erklärung, kein Kommentar, keine Pädagogik?
Das war nicht nötig, denn dieser Film sollte vor einem Publikum von Liebhabern gezeigt werden, die wegen seiner Musik kamen. John Medeski, Kenny Wollesen und Mike Patton kennen sie auswendig. Dass John in Queens aufgewachsen ist und neun Jahre in Japan gelebt hat, wissen sie. Bei Caroline war es uns also möglich, uns im Wesentlichen von der Musik mitreißen zu lassen.
Wir fingen an: John am Saxofon mit Masada (einem Gri-Gri, der in allen drei Filmen zurückkehrt) und es entwickelte sich musikalisch, ohne Rücksicht auf Orte, Chronologie oder notwendige Informationen. Es ist die Musik, die uns zur Zornschen Ästhetik der Collage, Reibung und file-card gebracht hat. Caro hat meine Godard-Schneideimpulse oft gezähmt (lacht). Ich denke an Godard, weil eines von Johns Stücken Godard heißt. Darüber hinaus Zorns Liebe zum Kino: Maya Deren, Das Phantom der Oper, Harry Smith, Kenneth Anger...
Doch als wir das Drehmaterial erkundeten, fiel uns noch etwas anderes auf: die Anzahl der Höraufnahmen. In denen sich die Kamera schließlich beruhigte, als ob sie magnetisiert wäre, und den Atem anhielt.

 

Es stimmt, dass es in Filmen viele Höraufnahmen gibt. Insbesondere von John Zorn selbst, von hinten, von vorne, von der Seite, aber nicht nur.
Ja, er ist da, er hört die ganze Zeit zu, am Bühnenrand, oft geduckt, im Schneidersitz. Sein Lächeln, seine Präsenz, seine Gemeinschaft, seine Freude, seine Fürsorge für andere! Wenn ich nur darüber rede, zittere ich. Es ist einfach immens.
Und so wurde durch die Entdeckung der Pläne die Struktur auf unserer großen Velleda-Tafel umrissen: Geschwindigkeit/Zuhören; Sechzehntel/Orgelpunkt; Attaca/Glissando.
Das Zuhören all dieser Musiker gab uns eine Linie bis zu Friedländers Solo am Cello, diesem Ende, das wir Konstellation nannten. Jeder hört jedem zu. Also, wenn man dort angekommen ist, warum sollte man sie dann verlassen? Mal ehrlich, warum aufhören?
Ich versuche mich zu erinnern, dass wir schrieben: to be continued
Alleine hätte ich es nicht gewagt, ich glaube, es war John, der es mir zugeflüstert hat, als wir ihm sehr spät einen praktisch fertigen Schnitt schickten (nie, oh nie, hat John versucht, zu kontrollieren, hat gefragt, ob er es zuerst zu sehen: „Free! Free!“) und dass... ja, er hat mich adoptiert. Von nun an „I was a cat in the band.“

 

Die Tatsache, dass wir nichts von John Zorns Privatleben sehen, unterstreicht das Gefühl, dass er sein Leben der Musik gewidmet hat, dass er Musik in all ihren Formen verkörpert.
Musik, die er als MAGICK, RITUAL, MYSTERY, CEREMONY... bezeichnen kann.
Natürlich gibt es einen Glauben, eine Askese, Spiritualitäten. Alle, nicht nur jüdische. Shintoisten à la Artaud, Katharer, Okkultisten mit Crowley, sogar Ägypter, offen für alle Winde. Der Typ hat mit all dem seine eigene Religion erfunden, da bin ich mir sicher. Zum Beispiel: „Everyone in the band is a soloist all the time.“ Handelt es sich um einen Satz eines Musikers oder um einen mystischen Satz?

Ha! Aber es tut mir leid, wir haben nicht mit dem Wichtigsten angefangen: seinem Lachen, seinem Humor, dem Spaß, dem Moment! Vor allem das Vergnügen, das Triviale, das Heidnische, vom Himmel kommend, das Fehlen eines Geistes der Ernsthaftigkeit. Jumalattaret, das Stück aus III, heißt „Göttinnen“ auf Finnisch, aber sie sind heidnisch, Göttinnen der Luft, des Waldes, der Tiefen...
Außerdem hat er seit seiner Kindheit sparsam und instinktiv (Geld ist ein Bauchgefühl!) darüber nachgedacht, wie man keine Zeit mit nutzlosen Dingen verschwendet und wie man nie dort ist, wo man nicht sein möchte.
Er hat eigene Plattenfirma (Tzadik, auf deutsch Zaddik, bedeutet auf Hebräisch „Gerechter“) und ein Lokal (The Stone, jetzt The New Stone) gegründet. Er konnte ein Werkzeug erfinden, das ohne Werbung die Räume füllt. Er schützt seine Musiker, er kümmert sich um die Verwaltung und die Gehälter. Er kann keine Musik schreiben, wenn sie nicht für einen bestimmten Interpreten bestimmt ist.

 

Das ist, was wir in Zorn II (2016-2018) wahrnehmen, mit diesen auf die Leinwand geschriebenen Sätzen von Zorn, die den Film unterstreichen und ihm seinen Rahmen geben.
Die Reaktion auf das neue Drehmaterial, als wir Ende 2017 mit Caro uns wieder treffen, war: Mehr Einsamkeit, mehr Orgel, mehr Schlagzeuger, eine Kamera die nicht mehr verfolgt, sondern zu verstehen scheint. Wir sind ein wenig von „Ich bewundere“ zu „Warum bewundere ich?“ übergegangen.
Also las ich, studierte, stieß auf Schriften über seine Kindheit, seine Ausbildung, ein Leben voller Entscheidungen, losgelöst von Definitionen und Klassifizierungen. Ein Mann der Möglichkeiten, der wahre „Utopist des Essayismus“, würde Musil sagen! (lacht) John schickt mir eine Sammlung von Sätzen (heute 331), die er „Maximen“ nennt, Ratschläge für Neulinge in der Gruppe. Und wir fingen an, Dinge auf dem Bildschirm zu schreiben, freie Gebote, mit gesundem Zorn, mit slogan-artig packender Perkussion.
Die Bilder begannen, mit Themen in Resonanz zu treten, ein bisschen wie die Hieroglyphen, die er als Kind mit Geräuschen verband:
It will never happen again“ => Komposition und Improvisation...
Maybe you can’t go deeper, but you can go broader“ => Was ist ein Musiker heute? „It’s not about sounds, it’s about people“ => Als Außenseiter definiert werden und gleichzeitig an die Gemeinschaft glauben.

 

Bei der Trilogie hatte ich das Gefühl, dass Teil eins wie eine Totale, zwei wie eine Halbtotale und Nummer drei wie eine Nahaufnahme ist. Als würde man immer näher rücken. Bis wir uns in Zorn III (2018-2022) praktisch nur noch auf ein einziges Musikstück konzentrieren?
Wieder entdecken wir das erst bei der Sichtung der Drehmaterialien. Es ist sehr intim, ALLES zu zeigen, was wir gefilmt haben, wir sind völlig nackt, wir wiederholen uns, wir sind gelangweilt, wir hassen uns... aber es entstehen Obsessionen. Caro muss sie - fast wie eine Psychoanalytikerin - entdecken.
Und da platzte es durch die Leinwand: Was ich am besten gefilmt hatte, war der Kampf von Barbara Hannigan, neu in Zornland, mit dieser „What the Fuck!!“-Partitur, die John ihr zu singen vorschlug.
Da ich mit Barbara zusammenlebe, war ich erstaunt über die offenen, großartigen E-Mails, die sie mit John austauschte. In der Folge leiten die beiden ihre Korrespondenz an mich weiter und wie bei den „Maximen“ füllt sich unsere Tafel mit Erzählnadeln. Dieses Mal hatten wir per E-Mail tatsächlich eine Story, wie man so sagt.

 

Sie eröffnen den Film auch mit diesem unwahrscheinlichen finnischen Kitschfilm aus den 60er Jahren, naiven, einem nordischen Western, der uns tatsächlich eine Geschichte verspricht.
MusikerInnen ein Stück vorzuschlagen, ist für John eine Erklärung der Freundschaft, des Teilens, der Liebe. Wenn es abgelehnt wird, ist es schrecklich. Die Spannung war da. Werden er und Barbara musikalisch füreinander geschaffen sein?
Man muss 36 Minuten Film abwarten, bevor man sich im selben Raum befindet, das ist Absicht.
Durch Barbara wird das, was jeder Musiker, der in Zorns Musik einsteigt, (über)erlebt hat, transkribiert. Steve Gosling, der Pianist, hilft Barbara mit Zärtlichkeit, weil er all das schon einmal durchgemacht hat!
John führt sie in ungeahnte Sphären. Technik, nicht mehr wie eine Mauer, die es zu überqueren gilt, sondern wie eine flexible Stange, die dich in dein Unbekanntes treibt.
„Another kind of perfection“, würde Barbara sagen... Was für eine Reise!
Oft heißt es, man könne nicht mit Kindern oder Tieren schauspielen, weil sie einen auf dem Bildschirm fressen. Ich denke, wir können die Musiker hinzufügen.

 

Ich kann mir vorstellen, dass es Ihnen geholfen hat, Klavier gespielt zu haben und Noten lesen zu können?
Paradoxerweise verleiht die Tatsache, dass Caro sie nicht lesen kann, dem Film Präzision. Denn bis ich ihr klar erklärte, was musikalisch vor sich ging, konnte sie nicht schneiden. Die Dramaturgie lag in der Partitur selbst.
Wir haben vorhin gesagt, dass es keine Pädagogik gibt, und doch konnten hier Interesse und Vergnügen nur durch Erklärung entstehen. Ohne die ganze Musik preiszugeben, denn wir wussten, dass das Hamburger Publikum Jumalattaret kaum eine Stunde nach dem Film sehen würde.

 

Während dieses ganzen Prozesses haben Sie seit 2010 noch viele andere Dinge getan ...

Daher sicherlich meine notwendigen Zornland-Fluchtversuche. Haa!...während Les fantômes d'Ismaël hatte ich ein Knieproblem, trotzdem habe ich mich an einem Wochenende nach Willisau in der Schweiz davongeschlichen, um Zorn zu filmen. Ich humpelte, aber ich musste filmen, das war wie ein Rausch, ich kam gereinigt, zentriert und lebenshungrig zurück. Manchmal, im Urlaub, nahm ich meinen 8-jährigen Sohn mit nach Sarajevo. Er hat sie gezeichnet, ich habe sie gefilmt.

Hatten Sie Referenzen aus Musikdokumentationen oder anderen Filmen für diese drei Filme über Zorn?
A.S. Labarthe for ever!!... Der Zufall als Schule des Lebens, das Porträt/Selbstporträt, das richtige Dispositiv. Während der Bearbeitung von Zorn III gab uns Get Back (die 8 Stunden rund um die letzte Beatles-Platte) Vertrauen in die Dauer. Daher zum Beispiel die 35 Minuten, in denen wir den Proberaum nicht verlassen. Oder Daniel Arasse oder Alain Bergala: sich einem Detail eines Gemäldes nähern, nur eine Einstellung eines Films studieren, um sich einem köstlichen Schwindelgefühl hinzugeben.

Auch Filmhelden. Joe Gideon in All that Jazz für Zorn; Rocky Balboa für Hannigan (lacht). Es ist genau die gleiche Geschichte: Wird sie es schaffen? Wie Rocky!

 

Nun, wo die drei Filme endlich in die Kinos kommen, wird sich etwas ändern. Sie werden sich nicht mehr nur an ein Kennerpublikum wenden.
Zunächst beginnen in einem wunderschönen Zeichen des Schicksals direkt am Kinostart des Films in Österreichein mit einem Konzertabend in der Wiener Porgy&Bess Masada & Beyond, um John Zorns [verspäteten] 70. Geburtstag [das Konzert am 7.7.2023 wurde covid-bedingt verschoben] zu feiern. Er ist also da, und ich werde da sein. Der Zorn IV wird im Werden sein, während die Leute im Kino sind.
Ansonsten gab es einige Vorführungen vor einem Publikum, das noch nie von Zorn gehört hatte (FID Marseille, Cinéma du Réel, Ciné 104 de Pantin, Cosmograph in Toulouse). Und... die Gesichter danach! Es war etwas passiert, man konnte es in den Körpern spüren, in der Energie der Zuschauer.
Nicht zu kennen, zu glauben, dass es a priori nicht sein Ding ist - alles verflogen!
Zorn schien über die Musik hinauszugehen und jeden dazu zu bringen, an das zu glauben, was er oder sie tut. Ich hörte Teenager auf dem Bürgersteig, die voller Energie waren, und im Nachhinein wurde mir klar, wie sehr mich diese Jahre mit John Zorn verändert hatten.
Ich hätte niemals Barbara oder Serre moi fort machen können, wenn ich John nicht gefilmt hätte.

 

War es das erste Mal, dass Sie einen Dokumentarfilm gedreht haben?
Ich habe immer gefilmt. Mit 19 Jahren meine Großmutter, dann meine Geliebten, meine Freunde, kürzlich habe ich meine Mutter gefilmt. Warum filme ich den Moment, anstatt ihn zu leben?... Und doch möchte ich mit den anderen am Tisch sitzen. Aber ich habe das Gefühl, dass jemand es tun muss, diese Freude, dieses Lachen am Tisch filmen muss. Ich mache es für später, für die anderen, sie werden es mir danken.

Or you eat the soup, or you film the soup“, David Perlov hat alles gesagt! Und natürlich fühle ich mich zu Menschen bei der Arbeit hingezogen. Joann Sfar beim Zeichnen, Barbara Hannigan wärmt ihre Stimme auf, Wiseman als Edward Hopper, der sein vorletztes Gemälde malt. Filmen, was wir nicht können, was wir nicht erreichen konnten... Ich bin überzeugt, dass ich Musiker filme, weil ich aufgehört habe, Klavier zu spielen.

Biografie John Zorn

JOHN ZORN
John Zorn wurde am 2. September 1953 im East Village von New York geboren und war die meiste Zeit seines Lebens mit dem kreativen Umfeld dieser Stadt in Kontakt. Er lernte etwas über alchemistische Synthese von Harry Smith, strukturelle Ontologie von Richard Foreman, wie man aus dem Nichts erschafft von Jack Smith, kathartischen Ausdruck von Sluggs und hermetische Intuition von Joseph Cornell. Er ist unglaublich produktiv und hat zahlreiche Werke in den unterschiedlichsten Genres komponiert – wie klassische Musik, Rock, Filmmusik, Hardcore-Punk, Jazz, Easy Listening, Weltmusik und Improvisation – und daraus Musik synthetisiert, die sich schon immer jeder Klassifizierung entzogen hat. Seine Musik ist direkt mit der Avantgarde-Tradition verbunden, die er als eigenständiges Genre betrachtet. Seine Kompositionen werden auf der ganzen Welt aufgeführt und er erhielt zahlreiche Kompositionsaufträge von Gruppen wie dem New York Philharmonic, dem Kronos Quartet, dem Brooklyn Philharmonic, der Staatsoper Bayreuth, dem WDR Orchester Köln, dem Eos Orchestra und vielen anderen.

Regie-Notizen

Zorn?

Es ist über zwölf Jahre her, seit wir angefangen haben.

Wir haben uns 2008 kennengelernt. John brauchte für sein Hoheslied bei Jazz à la Villette in Paris einen französischen Rezitator.

Zwei Jahre später erzählte er mir, dass ein Fernsehsender ein Porträt von ihm machen wollte und schlug mir vor, es zu versuchen. Knapp eine Woche später habe ich ihn zum ersten Mal während eines Musikmarathons in Mailand gefilmt.

Wir mussten Finanzierungsunterlagen schreiben, Absichtserklärungen ... Wow, es war, als würde man ein wildes Tier in einem Zoo einsperren.

Wir haben den Auftrag vergessen, aber die Gewohnheit des Filmens blieb bestehen. So, ohne Grund, allein mit meiner Kamera und meinen Mikrofonen, als sich unsere Wege kreuzten.

Es wurde zu einem Hauch, einer Energie, einer lebendigen Strenge, die, ohne es zu merken, mein anderes Kinoleben prägte (und nicht nur das!).

Und im Herbst 2016, sechs Jahre später, schrieb mir John: Was wäre, wenn du etwas zeigen würdest? Bei Konzerten fährt eine Leinwand zwischen zwei Musikergruppen herunter und es läuft ein Film, „etwas umsonst, für's Publikum! Das könnte Spaß machen!“.

Ah, aber ja, warum nicht ... also haben wir mit Caroline Detournay, Filmeditorin, mit ihrem absolutes Gespür für Sensibilität und Rhythmus, zuerst nach diesen Bildern gesucht, sie über 6 Jahre verstreut auf Festplatten kopiert (einige nie gefunden ...) und wir haben etwas für die Konzerte der Pariser Philharmonie im März 2017 geschnitten.

Ein erster Film, Zorn I (2010-2016). Was sich als nahezu explosive Musikpartitur herausstellte.

Beim Schneiden hatten wir das Gefühl, dass wir nicht fertig werden wollten. Also haben wir einfach mit einen Tafel geendet ... Fortsetzung folgt ...

 

Und ich fuhr fort, (immer allein für Bild und Ton), Zorn und seine Musikerkonstellation zu filmen.

Louvre, Willesau, New York, Sarajevo...

Daher eine Fortsetzung: Zorn II (2016-2018), gezeigt bei Jazz Em Agosto in Lissabon. Intimer. Mit Johns Worten auf dem Bildschirm, wie „keys“ (Akkorde), die sich zu seiner Musik öffnen.

Und der ebenfalls noch nicht fertiggestellt ist... seit ein dritter „Satz“ eingetroffen ist, der im März 2022 in der Elbphilharmonie in Hamburg programmiert worden ist: Zorn III (2018-2022), anders (mit Caroline ist das unser Mantra), näher am Detail.

Zorn zu erzählen durch nur ein Musikstück, Jumalattaret, eine neue Komposition, die von finnischen heidnischen Göttinnen inspiriert wurde.

Sich Zorn annähern, über Barbara Hannigan (Sopran) und Stephen Gosling (Pianist), die die Partitur entdecken. Zu sehen, wie sie das Biest zähmen, ihre Grenzen überschreiten und eine andere Form der Perfektion entdecken ...

Unnötig zu erwähnen, dass seitdem ein Zorn IV Gestalt annimmt. Die Unendlichkeit, Zorns expandierende Universum.


Mathieu Amalric

Tracklist

Ein großes Dankeschön an David Cristol

 

Zorn I (2010-2016)

- 00:00 – 00:45 Electric Masada – 50th Birthday Celebration Volume Four (Tzadik, 2004)
- 01:52 – 03:43 Masada – 50th Birthday Celebration Volume Seven (Tzadik, 2004)
- 03:54 – 04:42 Freud - There Is No More Firmament (Tzadik, 2017)
- 04:42 – 06:19 Moonchild (Tzadik, 2006)
- 06:20 – 07:22 Ben Goldberg Quartet – Baal: Book of Angels vol. 15 (Tzadik, 1999)
- 06:42 – 08:36 Mark Feldman & Sylvie Courvoisier – Malphas: Book of Angels Vol. 3 (Tzadik, 2006)
- 08:47 – 16:50 Nate Smith, Kenny Wollesen, John Medeski, Scott Colley (live at the Stone)
- 16:50 – 18:32 Freud - There Is No More Firmament (Tzadik, 2017)
- 18:33 – 19:20 Banquet of the Spirits - Cyro Baptista (Tzadik, 2008)
- 20:10 – 21:35 The Dreamers (Live im Vanguard)
- 22:29 – 23:00 Moonchild (Tzadik, 2006)
- 25:34 – 26:28 Freud - There Is No More Firmament (Tzadik, 2017)
- 27:05 – 28:38 Conneries - Rimbaud (Tzadik, 2012)
- 28:39 – 29:05 Moonchild - Mike Patton (Tzadik, 2006)
- 29:05 – 29:55 The Hermetic Organ volumes 1-10 (Tzadik, 2012-2022)
- 29:56 – 31:30 Conneries - Rimbaud (Tzadik, 2012)
- 31:31 – 34:00 Electric Masada – At the mountains of madness (Tzadik, 2005)
- 34:00 – 41:37 Freud - There Is No More Firmament (Tzadik, 2017)
- 41:38 – 42:37 Makigami Koichi – Koedarake (Tzadik, 2005) [Solo Allbum von Koichi]
- 42:38 – 44:13 Freud - There Is No More Firmament (Tzadik, 2017)
- 44:14 – 45:36 Masada – Live in Sevilla (Tzadik, 2000)
- 45:37 – 48:00 Metamorphoses - Bester Quartet (Tzadik, 2012)
- 48:01 – 51:15 Erik Friedlander - Volac - Book of Angels Vol.8 (Tzadik, 2007)
- 51:16 – 54 :10 The Big Gundown - The Big Gundown (Tzadik, 1985)

 

Zorn II (2016-2018)

 

- 00:00 – 01:28 The Hermetic Organ volumes 1-10 (Tzadik, 2012-2022)
- 01:29 – 03:28 Dim Yoni - Banquet of the Spirits : The Book Beri'ah Vol. 9 - Yesod (Tzadik, 2018)
- 04:00 – 07:07 Masada volumes I – X (DIW 1994-97) ; Neuauflage in Box (Tzadik, 2023)
- 07:09 – 08:46 Asmodeus Vol. 9 - Bagatelle #130 (Tzadik, 2022)
- 08:47 – 10:33 Valentine’s Day (Tzadik, 2014)
- 11:33 – 12:59 The Divine Comedy - Simulacrum (Tzadik, 2015)
- 13:00 – 14:22 John Zorn & Dave Lombardo (Improvisation im Louvre)
- 14:23 – 17:08 Madrigals (Tzadik, 2016)
- 17:09 – 19:30 The Hermetic Organ volumes 1-10 (Tzadik, 2012-2022)
- 19:31 – 22:33 Finale Improvisation in Sarajevo
- 23:39 – 25:20 Valentine’s Day (Tzadik, 2014)
- 25:21 – 27:37 Chesed - Julian Lage & Gyan Riley – The Book Beri'ah Vol 4 (Tzadik, 2019)
- 31:42 – 35:25 There Is No More Firmament (Tzadik, 2017)
- 35:26 – 43:59 Necronomicon - Probe des JACK Quartets
- 44:00 – 46:16 There Is No More Firmament (Tzadik, 2017)
- 47:39 – 48:34 Invitation to a Suicide - Filmworks vol XIII (Tzadik, 2002)
- 48:34 – 50:53 Masada volumes I – X (DIW 1994-97) ; Neuauflage in Box (Tzadik, 2023)
- 50:54 – 54:38 The Hermetic Organ volumes 1-10 (Tzadik, 2012-2022)
- 54:39 – 58:47 Little Bittern - O’o (Tzadik, 2009)

 

Zorn III (2018-2022)

 

- 00:00 – 01:36Tagriel - New Masada Quartet (Tzadik, 2021)
- 01:37 – 03:13 Masada
- 03:27 – 04:28 Jumalattaret - päivätär (sun goddess) - (Barbara Hannigan / Stephen Gosling)
- 04:55 – 10:18 Jumalattaret - vedenemo (mother of waters)
- 12:26 – 15:12 Séance de Cobra (Improvisationsspiel) - Cobra (Tzadik, 2002)
- 15:12 – 15:17 The Hermetic Organ volumes 1-10 (Tzadik, 2012-2022)
- 17:44 – 20:05 Jumalattaret - tellervo (forest spirit)
- 20:05 – 21:45 John Zorn/Thurston Moore - "@" (Tzadik, 2013)
- 21:45 – 22:23 Ikue Mori - Bagatelles Vol.4 (Tzadik, 2021)
- 22:23 – 23:23 Trigger - Bagatelles Vol.3 (2021)
- 23:23 – 23:58 Asmodeus - Bagatelles- Vol. 9 (Tzadik, 2022)
- 23:59 – 24:31 Jumalattaret - akka (the old hag)
- 24:50 – 29:00 Jumalattaret - mielikki (the huntress)
- 29:00 – 29:46 Peter Evans - Trompete Solo - Bagatelles Vol 14 (Tzadik, 2023)
- 29:46 – 30:50 John Zorn - Saxophon Solo
- 30:50 – 32:30 Jumalattaret - ilmatar (air spirit)
- 32:30 – 33:26 Le Laudi - Nove Cantici Per Francesco d’Assisi - Bill Frisell / Julian Lage / Gyan Riley (Tzadik - 2019)
- 33:48 – 34:32 Brian Marsella Trio
- 34:32 – 35:00 John Medeski Trio [Medeski/Fiuczynski/Weston] - Bagatelles Vol 8 (Tzadik, 2021)
- 36:35 – 1:02:57 Jumalattarets-Probe
- 1:03:26 – 1:04:55 Hermetic Organ mit Saxophon (Improvisation im St.-Johannes-Kathedrale, Den Bosch)
- 1:05:12 – 1:06:25 Tagriel - New Masada Quartet
- 1:07:37 – 1:17:39 Autour de Jumalattaret

Tzadik & Fladik

Tzadik: Music Label von John Zorn

Fladik: Fan-Page, Bücher & Booklet, Newsletter über John Zorn

Carte blanche Mathieu Amalric

1 Stunde Musik mit Mathieu Amalric auf fip

Konzerte (Wien, Berlin, St. Pölten)

Di. 30.04.2024 um 19:30 und 22 Uhr im Porgy & Bess

John Zorn & New Masada Quartet (USA)

It is always a pleasure to play for Christoph Huber at Porgy & Bess because he is one of the warmest, kindest, and most daring music presenters in Europe – and one of a handful of presenters who REALLY loves the music. When I learned that Porgy was celebrating their 30th anniversary in 2023 participating became an imperative. There are only two clubs in the world that I will always agree to perform in – the Village Vanguard in New York– and Porgy & Bess in Vienna. It is truly an honor to present New Masada Quartet in this special venue, for Christoph’s 30th anniversary. Frohes Jubiläum!! [John Zorn]

Anlässlich des 30. Geburtstag des Porgy & Bess macht der Meister dem Club seine Aufwartung – mit seinem New Masada Quartet – das 2018 hierzuorts Premiere hatte – und zweier unterschiedlicher Sets. Übrigens begeht John Zorn in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag. Noch ein Grund mehr zum Feiern. Welcome back! [Christoph Huber, Porgy & Bess]

Das 2019 gegründete New Masada Quartet ist eine geschlossene Einheit von gleichgesinnten Virtuosen und eine der besten Gruppen, die Zorn je hatte. Der stahlharte Gitarrenmeister Julian Lage, der Bassist Jorge Roeder und der 30-jährige Zorn-Veteran Kenny Wollesen treten mit einer knisternden Live-Energie auf, die die Masada-Musik wie nie zuvor zum Leben erweckt. Angeführt von Zorns vielseitigem Saxophon und seinem Stop-and-Start-Dirigat ist die Musik voller brennender Soli, telepathischer Gruppeninteraktion, herzlicher Lyrik und hypnotischer Grooves.

John Zorn (alto Saxophon), Julian Lage (Guitar), Jorge Roeder (Bass), Kenny Wollesen (Schlagzeug)

 

Do, 09.05.2024, 19:30 Uhr im Boulez-Saal, Berlin

Barbara Hannigan (Sopran) & Bertrand Chamayou (Klavier)

Jumalattaret: Lieder von John Zorn und Olivier Messiaen

 

 

Do. 04.07.2024 in St. Pölten - Tangente Festival für Gegenwartskultur

20:00 Uhr John Zorn: Sacred Music for Two Guitars - Julian Lage, Gyan Riley I Radical Jewish Culture - Ehemalige Synagoge St. Pölten

21:30 Uhr New Masada Quartet John Zorn, Julian Lage, Jorge Roeder, Kenny Wollesen I Radical Jewish Culture - Bühne im Hof

23:00 Uhr The Hermetic Organ John Zorn Orgel Experimentell #2 I Dom zu St. Pölten

 

 

Kinostart in Kooperation mit